Projektdetails

Worum geht’s?


Wir möchten, gemeinsam mit der Bevölkerung vor Ort und allen die mitmachen, ein langfristiges Blühnetzwerk für die Förderung von Wildbienen und anderen bestäubenden Insekten im Marchfeld schaffen! Mit der Anlage von hochwertigen Blühflächen aus regionalem Wildblumen-Saatgut sowie Extensivierungsmaßnahmen, also das Wachsen lassen der vorhandenen Vegetation auf bisher häufig gemähten Flächen. In enger Zusammenarbeit mit Gemeinden, Landwirt:innen, Wissenschafter:innen, diversen bestehenden Netzwerken und vor allem den Menschen, die im Marchfeld leben. Begleitend gibt es Bildungsveranstaltungen und Kommunikationskampagnen.

Finanzierung

Von Dezember 2023 bis Oktober 2025 wird unser Wildbienenförderprojekt EU-finanziert durch das Pilotprojekt BESTbelt.

Unser Projekt soll dazu beitragen, die Wirkung des Grünen Bands zu verstärken, indem wir Maßnahmen vor allem in den Gemeinden des Marchfelds setzen, die direkt am Grünen Band liegen: Engelhartstetten, Marchegg und Weiden an der March. Mehr zum Grünen Band:

https://naturschutzbund.at/gruenes-band.html
https://www.europeangreenbelt.org/initiative/association

“Das Pilotprojekt BESTbelt ist ein wichtiger Bestandteil der European Green Belt Initiative, die es sich zum Ziel gesetzt hat, das Grüne Band Europa – Europas längstes grünes Netzwerk – zu schützen. Das 12.500 Kilometer lange Grüne Band verbindet natürliche und kulturelle Lebensräume und insgesamt 24 Länder. Es bildet das Rückgrat eines europaweiten ökologischen Netzwerks und ist ein wertvolles und einzigartiges Element der grünen Infrastruktur Europas. Das EU-finanzierte Projekt BESTbelt startete 2021 mit dem Ziel, den Schutz der Biodiversität zu verbessern, indem das lokale Potenzial in den 24 Ländern entlang des Grünen Bandes Europa erschlossen wird. BESTbelt unterstützt zivilgesellschaftliche Organisationen durch kleine Zuschüsse und fördert ihre Bemühungen zum Schutz der Biodiversität, zur Wiederherstellung der Natur, zur Stärkung des Umweltbewusstseins, zur Stärkung der Gemeinschaften und zur Förderung grüner Arbeitsplätze. Das Projekt endet im Jahr 2026. Mit 49 geförderten Projekten in 21 Ländern und rund 80 beteiligten Organisationen fördert BESTbelt die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und bringt Organisationen aus verschiedenen Ländern und Regionen des Grünen Bandes Europa zusammen, um die Vision vom Schutz des längsten grünen Netzwerks Europas gemeinsam Wirklichkeit werden zu lassen.”

Maßnahme: Extensivierung von Flächen

Dieser Anblick ist nichts besonderes für dich? Für die Bewohner von Engelhartstetten und anderen Teilen des Marchfelds ist es das. Gemeindeflächen werden hier fast überall sehr kurz gehalten. Das oftmalige Mähen und Häckseln des Mähguts schafft ein “sauberes und aufgeräumtes” Bild der Landschaft. Doch genau dieses aufgeräumte Landschaftsbild ist mitverantwortlich dafür, dass wir vom Bienen- und Insektensterben hören.

Durch einen Prozesssupport unterstützen wir die Gemeinde Engelhartstetten gemeinsam mit Natur im Garten dabei, auf manchen ihrer Grünflächen der Vegetation wieder mehr Raum zu geben. Manche Flächen benötigen lediglich Zeit für Ihre Entwicklung, sie haben schon eine spannende Artenzusammensetzung. Andere Flächen benötigen mehr Pflege, zum Beispiel beim Entfernen von Neophyten, händisch oder mittels gut gewählten Schnittzeitpunkt vor der Samenbildung. Es gibt jedoch auch sehr stark vergraste Flächen, wo wir mit der Einsaat vom Kleinen Klappertopf (Rhinanthus minor) die Gräser zurückdrängen, da der Klappertopf als halbparasitäre Pflanze Gräser schwächt und sie somit verdrängt. Durch das Fräsen kleinerer Bereiche und die Aussaat von regionalem Wildblumen-Saatgut auf diesen offenen Bodenstellen schaffen wir kleine Blühinseln, die sich über die Jahre auf die restliche Fläche ausbreiten können.

Maßnahme: Neuanlage von Blühflächen

Manchmal soll es mit der Erhöhung der Diversität schneller vorangehen. Dann schrecken wir auch vor größerem maschinellen Aufwand nicht zurück und brechen die gesamte Fläche um. Die große offene Bodenfläche bietet ein großes Potential für die Keimung von einer Vielzahl an Wildblumenarten. Eine Neuanlage ist jedoch immer ein großer Eingriff in die Fläche, der in den darauffolgenden Monaten auf seine Entwicklung von uns überwacht wird.

Unsere größte geplante Neuanlage für das Projekt bisher: 7.200 m² Fläche von Gas Connect Austria Baumgarten wird im Herbst 2025 zum Blühen gebracht!

 “Diese Fläche birgt sehr großes Potential, da sie die Möglichkeit bietet sehr speziellen, regionaltypischen Wildpflanzenarten einen Lebensraum zu bieten, für die die Region eine besondere Verantwortung trägt, da sie nur hier in den Marchwiesen vorkommen bzw. auch in anderen Regionen bereits selten auftreten.” (Luzia Marchsteiner, Ökologische Grünraumberaterin)

Langlebigkeit des Projekts

Wir möchten ein langfristiges Blühnetzwerk für Bienen und andere bestäubende Insekten etablieren. Dafür ist es notwendig, vor der Investition in neue Flächen den Willen der Flächeneigentümer:innen für ein Bestehen der Blühflächen von mindestens 10 Jahren sicherzustellen.

Manche unserer verwendeten Wildblumenarten benötigen 5 Jahre nach Ansaat, um das erste Mal zu blühen. Erst ab diesem Zeitpunkt beginnt eine solche Art, Wildbienen zu fördern. Nicht nur deshalb ist es unbedingt vonnöten, der Fläche Zeit zur Entwicklung zu geben.

Wenn wir von der Langlebigkeit sprechen, ist die Pflege der Blühflächen ein wesentlicher Aspekt. Je nach Bodenbeschaffenheit oder anderwertigen Standortbesonderheiten mähen wir unsere Flächen entweder gar nicht, oder einmal jährlich mit Abtransport der Mahd. Bei einem Häckseln des Mähguts sammelt sich immer mehr organisches Material als Filz am Boden an, womit die Keimung von Wildblumen erschwert wird und die Fläche immer mehr vergrast. Ebenso kontrollieren wir die Flächen regelmäßig auf das Aufkommen von Neophyten.

Die Unterstützung unseres Projekts mit EU-Fördergeldern dauert noch bis Ende Oktober 2025 an. Wir sammeln jetzt bereits Spenden und sind über jede helfende Hand dankbar, die uns beim Fortbestehen des Projekts unterstützt! 

Unterstützung für das Projekt sammeln wir auch mit unserem Bienenretterhonig!

Partner und Unterstützer des Projekts